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Thriller um Rache nehmenden Barbier

Thriller um Rache nehmenden Barbier

 

Crazy Musical Company produziert 2020 außertourig „Sweeney Todd“

„Doktor Schiwago“, die jüngste von bisher vier Großproduktionen der Crazy Musical Company, ist heuer im Frühjahr ein grandioser Erfolg geworden. Danach war eine kreative dreijährige Pause angedacht, denn 2022 steht das zehnjährige Bestehen des Vereins an und damit aller Grund, das nächste Musical-Feuerwerk zu zünden. Drei statt bisher zwei Jahre Wartezeit ist dem Vorstandsteam dann doch zu lang erschienen.

So kommt das Publikum in den Genuss, im Oktober 2020 eine kleinere, aber nicht weniger interessante Musical-Produktion zu erleben, „Sweeney Todd“, den Thriller um einen aus Rache mordenden Barbier aus der Komponisten- und Texter-Feder von Grammygewinner Stephen Sondheim.

Der Vorverkauf im Leserservice des Straubinger Tagblatts sowie bei okticket beginnt ab sofort. Die Premiere von „Sweeney Todd“ ist am Freitag, 2. Oktober 2020 geplant, weitere Aufführungen folgen am 3. und 4. Oktober sowie 9., 10. und 11. Oktober.

Eine düstere Geschichte mit Thriller-Spannung

Der Musical-Thriller steht dem Operetten-Oeuvre nah und zeichnet eine düstere Geschichte um einen Barbier, der 15 Jahre nach seiner von einem Richter vorangetriebenen Verbannung der Welt Rache schwört und diese dann auch in die Tat umsetzt. Untertitel: „Der teuflische Barbier aus der Fleet Street.“

2007 wurde der Musical-Thriller mit Johnny Depp verfilmt, nachdem die Erfolgswelle unter anderem auf den Bühnen der Musical-Metropolen New York, London und Wien Sondheim neun Tony Awards eingebracht hatte.

Das Straubinger Publikum kann also Gänsehautmomenten entgegenfiebern und sich schon mal darauf einstellen, dass dem mordenden Sweeney Todd d8ie wenigsten Akteure entkommen können. „Aber bitte erst ab zwölf Jahren“, sagt vorsichtshalber Vereinsvorsitzende Stephanie Lorenz zum künftigen Publikum.

Sechs Aufführungen im Theater am Hagen

Sechsmal soll das Musical „Sweeny Todd“ im Straubinger Theater am Hagen über die Bühne gehen. Mit acht Solisten sowie jeder Menge Statisten. Wenig Bühnenbild, dafür wiederum Live-Orchester unter Leitung von Martin Wutz. Regie führt Andreas Wiedermann. Bühne und Plakate gestaltet Jürgen Bergbauer. „Die bewährte Crew“, sagt stellvertretender Vorsitzender Ralph Fischer.

Ein Casting hat es für diese Produktion nicht gegeben, erzählt er. Das Vorstandsteam hat sich die Akteure aus den eigenen Reihen gesucht. Und weil es ganz ohne einen Vollprofi nicht geht, hat man kurzerhand einen Sänger aus dem näheren Umkreis gefragt: Bernhard Hirtreiter. Der Tenor, der insbesondere im Genre der Operette daheim ist, hat prompt zugesagt, in die Rolle des rachsüchtigen „Sweeney Todd“ zu schlüpfen. Die überdies alles andere als einfach zu singen ist, wie Stephanie Lorenz versichert. Überhaupt stelle der Komponist höchste Ansprüche an das sängerische Können. Auf das kleine Ensemble wartet große Probenarbeit. „Wieder etwas ganz Anderes als „Jekyll and Hyde“ oder „Doktor Schiwago“, verspricht Stephanie Lorenz Dramatik, kombiniert mit melodiöser, moderner klassischer Musik.
„Doktor Schiwago“ war ein grandioser Erfolg

Zu dem jüngsten Projekt beflügelt das Ensemble die Rückendeckung des Publikums, schließlich hat die 111 Mitglieder zählende Crazy Musical Company bei „Doktor Schiwago“ eine Vorverkaufsauslastung von 89 Prozent erzielt. 1.700 Zuschauer kamen allein aus Straubing, bilanziert Ralf Fischer, alle anderen seien aus dem Landkreis sowie weit darüber hinaus gekommen – bis von Berlin, Wuppertal und Hamburg. Die größte Gruppe seien 66 Zuschauer aus Cham gewesen.

13 mal ist „Doktor Schiwago“ auf die Bühne des Theaters am Hagen gebracht worden. Interesse haben dabei auch die Autoren sowie diverse auf Musicals spezialisierte Publikationen bekundet, schließlich ist ein Song sogar als Welturaufführung eingebunden worden. Die Crazy Musical Company hatte nämlich auf das vom Film her berühmte Schiwago-Thema verzichtet, nicht zuletzt weil die Aufführungsrechte dafür finanziell unerschwinglich erschienen. Das Straubinger Schiwago-Plakat habe es sogar in eine Ausstellung im Lincoln-Center in New York geschafft, erzählt Stephanie Lorenz. „Und ein Vorstandsmitglied hat es persönlich nach USA gebracht – weil es ohnehin gerade in die USA gereist ist.“ 2022, wenn der Verein zehn Jahre alt wird, steht auf jeden Fall wieder ein großes Projekt auf dem Programm, sagt die Vorsitzende. „Entweder wagen wir uns an ein sehr bekanntes Musical oder an etwas völlig Neues.“

Bericht des Straubinger Tagblatts vom 1. November 2019 – Autor: Monika Schneider-Stranninger